ORF lässt Menschen im „Fightclub“ diskutieren – ORF – derStandard.at › Etat

Monatliches Format für Maschek

Auch ist mit „Brennpunkt live“ für ein neues Diskussionsformat als Spin-off der Reportagereihe „Brennpunkt Österreich“ gesorgt, und mit „ZiB-Magazin XLarge“ zielt man speziell auf junge Menschen ab. Die Kabarettisten von Maschek bekommen auch abseits von „Willkommen Österreich“ ein monatliches Format. „In Zeiten wie diesen kann man nicht genug lachen“, sagte Groiss-Horowitz. Dafür soll etwa auch die zweite Staffel der Mockumentary „Dave“ sorgen, die ab 7. November gezeigt wird, oder „Es kommt wie’s kommt“ mit „Comedy Challenge“-Sieger Manuel Thalhammer.

Quelle: ORF lässt Menschen im „Fightclub“ diskutieren – ORF – derStandard.at › Etat

„Ich bin ein Bargeldhasser“

Interview zum Thema Geld (Trend, 2021)

TREND: Was ärgert Sie am aktuellen Wirtschaftssystem?
Robert Stachel: Dass es schreiend ungerecht ist. Und nicht nur die Armen und Schwachen benachteiligt, sondern auch die Braven und Vorsichtigen. Beides gilt sowohl für Staaten als auch für Individuen. Aber solange wir unseren Treibstoff und unsere Waren aus Ländern beziehen, die auf Umweltschutz und Menschenrechte nichts halten, kann sich nichts ändern. Ein Protestlied, das sich natürlich auch gegen mich selbst richtet.

Was haben Sie von zu Hause aus im Umgang mit Geld mitbekommen? Und was geben sie diesbezüglich Ihren Kindern weiter?
Zwei Lehrergehälter, vier Kinder: Geschwommen wurde bei uns nicht in Geld, aber es hat immer gereicht. Für Sonderwünsche wie Computer oder Fahrräder musste geschnorrt, gespart und gejobbt werden. Meinen Kindern versuche ich eine gewisse künstliche Knappheit vorzumachen, damit sie auch auf ihre Wünsche sparen lernen. Aber ich bin da wenig konsequent. 

Wissen Sie noch wofür Sie Ihr erstes selbstverdientes Geld ausgegeben haben?
Mein allererstes echtes Geld verdiente ich mit 16 als Volontär bei der Lokalpresse meiner Heimatstadt. Die knapp 6000 Schilling gingen zur Gänze in den brandneuen Sony Discman und einen Stapel CDs.

Sie haben ein Haus in Kritzendorf – boboeske Stadflucht oder auch Vorsorge?
Nur ersteres. Vorsorge höchstens für meine Gesundheit. Der Blick auf die Donau bringt sofortige Entspannung, wenn es mir zu stressig wird. Ich würde mich für kein Geld von diesem Haus trennen.

Als erfolgreicher Satiriker brauchen Sie jetzt wohl keine Angst mehr vor Altersarmut haben. Ist finanzielle Vorsorge dennoch ein Thema für Sie?
Die Angst vor Altersarmut ist nach derzeitigem Stand nicht angebracht, aber die ist ja nichts rein Rationales. Wenn es nach mir geht, stehen wir auch noch mit 75 auf der Bühne. Aber falls das nicht klappt, wäre es schon nett, wenigstens auf kleiner Flamme vom Ersparten leben zu können. Vielleicht sollte ich mit dem Weglegen langsam beginnen.

Sachbücher zum Thema Geldanlage boomen. Was halten Sie heute noch für ein sinnvolles Investment?
Wahrscheinlich jenes in einen Verlag, der Sachbücher zum Thema Geldanlage herausbringt.

Und was hält der Technik-Aficionado von Kryptowährung?
Ein beängstigender Hype. Ich kenne Nerds, die vor über zehn Jahren mit ihren eigenen Computern Bitcoins „geminet“ und sich dann davon Pizza bestellt haben. Diese Pizzen hätten heute wohl einen Wert von mehreren Millionen Euro. Ich besitze aus reiner Neugierde ein Bitcoin-Wallet, aber da war nie mehr drauf als ein paar Hundertstel.  Mir wäre sehr recht, wenn man diesen Hexenbesen wieder in die Ecke stellen könnte.

Was würden Sie als Künstler auch für viel Geld nicht machen? 
Etwas, das ich mir selbst nicht anschauen möchte. Produziere nichts, das Du selbst nicht konsumieren würdest. Es muss einem zwar nicht immer alles gelingen und es wird nicht immer alles lustig, aber ich halte es wirklich für frivol, wenn man in der Unterhaltungsbranche Produkte herstellt, für die man sich selbst zu gut ist. Hielten sich alle in der Branche an dieses Prinzip, sähe das Fernsehen anders aus. 

Wofür geben Sie gerne Geld aus? Und wofür sind Sie sich zu neidig?
Bei Kunst, Möbel, Essen und Urlaub geht es mir ums Gefallen und den Genuss, da schaue ich kaum aufs Geld. Bei Technik ist es umgekehrt. Da informiere ich mich penibelst, bevor ich mich für ein Produkt entscheide, und suche mir dann den jeweils besten Preis heraus.

Was war das Verrückteste, das Sie sich je geleistet haben?
Bei einer Fundraising-Gala für „Hemayat“, die wir mit Maschek moderiert haben, wurden zu späterer Stunde Prominente für den guten Zweck versteigert. Peter Hörmanseder und ich hatten unsere Arbeit bereits erledigt und uns schon ein wenig Mut angetrunken. Bei der Auktion ging es um einen Tag mit Armin Wolf hinter den Kulissen der Zeit im Bild. Wir stiegen aus Spaß in das Duell mit den anwesenden Spendierfreudigen ein und übersahen den Moment, als der Auktionator nur noch mit uns beiden sprach und alle anderen bereits ausgestiegen waren. Seither wartet Armin Wolf auf unseren Anruf.

Wieviel habt ihr euch Armin Wolf denn kosten lassen?
Ungefähr 3000 Euro.

Karte oder Bargeldtyp?
Ich nütze jede Möglichkeit zur digitalen Bezahlung und bin ein regelrechter Bargeldhasser. Sehr zum Leidwesen meines Kollegen, der mir auf Tournee immer Scheine borgen muss.

Macht Geld glücklich?
Nein. Aber Armut macht unglücklich. Nicht zuletzt darum wäre ich fürs Bedingungslose Grundeinkommen.

Was bedeutet Luxus für Sie?
Nicht nachdenken zu müssen, wovon man mit seiner Familie in den nächsten Monaten lebt. Auch dann nicht, wenn man sich hin und wieder etwas gönnt. Oder die Auftragslage vorübergehend durchhängt.

Lust am Nachmittag

Drehbuch für eine TV-Comedy-Serie in sechs Teilen
(nicht realisiert)

von Robert Buchschwenter
und Robert Stachel
(Wien 2014)

Wer das Drehbuch lesen oder verfilmen möchte, schreibt uns bitte hier.

Synopsis: Gerry Lust (45) ist Moderator beim Regionalradio in der Steiermark, seine Sendung „Lust am Nachmittag“ ist beliebt bei den Hörern, seit über zehn Jahren interviewt er täglich prominente Gäste mit jovialem Schmäh und professioneller Gelassenheit.

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Geschafft: Komparse bei Haneke!

Filmporträt Österreich / Frankreich 2013, WDR Fernsehen.
Regie: Yves Montmayeur
 
In „Michael Haneke – Liebe zum Kino“ kommt der Filmemacher selbst zu Wort, ebenso die Schauspieler Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva („Liebe“), Isabelle Huppert („Die Klavierspielerin“), Juliette Binoche („Code: unbekannt“) und Béatrice Dalle („Wolfzeit“). Mit Filmausschnitten und Hintergrundmaterial von den Dreharbeiten dieser und anderer Filme bietet der Dokumentarfilm einen spannenden Einblick in die Arbeit des Regisseurs. Haneke selbst erläutert seine Schauspielerführung, er sprich über Wahrheit und Gewalt im Film, den Einfluss von Träumen und Musik auf sein Werk, vor allem aber über seine Passion für das Filmemachen.

„Ich glotz TV!“ (Kolik, 2008)

Gastbeitrag für kolik film, Sonderheft 10, Oktober 2008

Robert Stachel – Extras, 30 Rock, Saxondale

Nach den „Simpsons“ vor 20 Jahren gab es lange Zeit kaum eine Serie, die einen festen Platz in meinen Fernsehgewohnheiten eingenommen hat. Abgesehen vielleicht von „Futurama“ und „The Critic“, einer in Europa zu unrecht kaum wahrgenommenen Trickfilmserie aus den mittleren 90ern über Arbeit und Privatleben eines New Yorker Filmkritikers.

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„MEGAPOLIS 2000 Plus – a Game by Robert Stachel“

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Rosenberger, Wassermair: „Generation Sexkoffer

Textbeitrag aus dem Jahr 2007 für Sigrid Rosenbergers und Martin Wassermairs Buch „Generation Sexkoffer: Jugend in den 80er Jahren zwischen politischem Klimawandel, Freizeit-Industrie und Popkultur“ (erschienen im Löcker Verlag)

Wir Kinder der 80er Jahre sind die letzte Generation, die noch mit mehrheitlich analogen Medien aufgewachsen ist. Schallplatten aus schwarzem Plastik waren in den 80ern der gängige Tonträger für Musik, und die hat man noch nicht kopiert, sondern auf magnetische Tonbänder überspielt. Niemand hat darunter gelitten, dass das genauso lange gedauert hat wie die Lieder eben lang sind, das Wort Echtzeit war daher auch noch genauso wenig gebräuchlich wie das Wort Achtfachspeed. Das Fernsehen kam (zumindest im Osten Österreichs) mit zwei öffentlich-rechtlichen Sendern aus, bei schlechtem Wetter hat es nicht nur vor dem Fenster, sondern auch auf dem Bildschirm geschneit, und bei Gewitter mussten wir den Fernseher abdrehen und ausstecken, weil jeder von uns sorgenvolle Eltern hatte, die jemanden vom Hörensagen kannten, dem einmal der Blitz ins Wohnzimmer gefahren ist. Die Schreibmaschine war mechanisch, und selbst wenn sie sich elektrisch nannte, stempelte sie doch nur einen Buchstaben nach dem anderen aufs Papier. Tippfehler wurden mit Tipp-Ex korrigiert, wodurch zumindest die Anzahl der Fehler auf dem Blatt sichtbar blieb. Das Telefon hing fest verdrahtet an der Wand und wer es benützen wollte, musste eine Scheibe mit Nummern drauf  im Kreis drehen. 

Seither sind mehr als zwanzig Jahre vergangen. Zwischen 1985 und heute lag genausoviel Zeit wie zwischen der Mondlandung und der Challenger-Katastrophe oder zwischen dem Mord an John F. Kennedy und der Parteichefwerdung von Gorbatschow. 

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Programmplanung im Community Radio

Diplomarbeit. Universität Wien, März 2005.
(PDF auf Anfrage)

Zusammenfassung (Abstract)

Wie können Community Radios heute – in einer veränderten und komplexer gewordenen Medienlandschaft – ihre Programme gestalten? Wie weit können und dürfen sie das im Rahmen der äußeren und inneren Beschränkungen? Der freie Zugang für engagierte (aber unbezahlte) Radiomacher bleibt ein wesentliches Paradigma von Community Radio, gleichzeitig soll das Programm insgesamt ein Gesicht haben, Schwerpunkte setzen und möglichst hohe Qualität im Sinne der vielen verschiedenen Zielgruppen bieten.

Gefordert sind Konzepte, die nicht bloß im Organisieren und Verwalten von Sendezeit bestehen, sondern das Programm aktiv gestalten. Die Arbeit stellt auf Basis mehrerer Fallbeispiele Möglichkeiten dar, das Programm eines Community Radios zu organisieren und den Programmcharakter zu beeinflussen.

Community Radios sind heute nicht mehr durch ein idealtypisches Modell erklärbar, das normativ festgelegten Regelwerken folgen kann, sondern als dynamische Systeme, die sich im Kontext von lokalen Strukturen, etablierten Ansprüchen der Communities und Erwartungen des Publikums als komplementäres Angebot im jeweiligen Radiomarkt herausbilden und verändern.

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Ich brauche mehr Details.

(geschrieben 2003 für den FM4 Weblog von Johannes Grenzfurthner)

Wiederannäherung an eine westdeutsche Filmkomödie der 80er Jahre.

„Didi – Der Doppelgänger“ kam 1984 ins Kino. Der Film lief im Zentral Kino in Wiener Neustadt, einem ehemaligen Theater mit sehr schönem Zuschauerraum, in dem es sogar Logen und eine Galerie gab. Auch hatte es für die 80er Jahre – also noch vor Erfindung der Vorstadtplex-Kinos – ein angenehm großes Foyer. Es war abgefuckt und roch etwas ältlich, aber es war gemütlicher als die Mitbewerber Theater- und Forum-Kino.

In den 80ern waren uns 12jährigen alle Ablenkungsmöglichkeiten während des Wartens auf den Saaleinlass höchst willkommen. Das SMS und der Klingelton waren ja noch nicht marktreif. Im Zentral Kino gab es dafür mehrere Schaukästen für kommerzielle und soziale Einrichtungen. Einen davon bespielte ein ortsansässiger Kampfsportverein. Neben Fotos, Medaillen, Gürtel und Tabellen schmückten die Vitrine auch einschlägige Utensilien und Kleidungsstücke. Das ausgestellte Suspensorium zum Schutz der Körpermitte des Kämpfers war ein nicht enden wollender Quell der Unterhaltung, sein impliziter Witz wurde ja zu jener Zeit auch bei „Die Einsteiger“ mit Gottschalk/Krüger sehr anschaulich thematisiert und Jahre später in einer Simpsons-Folge (5F03, „Bart Star“) zelebriert.

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Fernsehen muss nichtfunktionieren dürfen

Beitrag für dem Schwerpunkt „TVTV“ im „Versorger“, der Zeitung der Linzer Stadtwerkstatt

Fernsehen muss nichtfunktionieren dürfen

In Wien soll in rund einem Jahr ein Offener Fernsehkanal senden.

Vor mehr als 2 Jahren haben die Grünen im Wiener Gemeinderat die Absicht kundgetan, im Rahmen eines ausserkoalitionären Abkommens mit der SPÖ einen Offenen Fernsehkanal ermöglichen zu wollen. 2002 entstand eine Machbarkeitsstudie (unter Beteiligung des Autors), jetzt (Oktober 03) wurden konkrete Pläne zur Umsetzung und Finanzierung bekannt gegeben. Mit einer runden Million Euro pro Jahr wird das Projekt zu fast 100% von der Stadt gefördert, als Träger soll ein Verein aus „renommierten Persönlichkeiten aus dem Bereich Medien, Kunst, Wissenschaft und anderer für die Gesellschaft wichtiger Bereiche“ (Pressetext) die Unabhängigkeit vom Rathaus garantieren. Der Community Media Cluster Vienna (www.cmcv.at), eine Interessensvertretung der alternativen Medien in Wien, sieht in der vorgestellten Lösung „einen sinnvollen Startpunkt“, weist aber gleichzeitig darauf hin, „dass das Projekt nur dann erfolgreich realisierbar bleibt, wenn es gelingt, die Konzeption politisch unbeeinflusst umzusetzen.“ Fernsehen muss nichtfunktionieren dürfen weiterlesen