Grissemann/Rubey/Stachel lesen Reza/KUNST

Drei Humor-Ausnahmekünstler und Rabenhof-Spezln erfüllen sich ein Lieblingsprojekt: Das international erfolgreiche Theaterstück KUNST von Erfolgsautorin Yasmina Reza hatte einst im Rabenhof Theater österreichische Erstaufführung. Als szenische Lesung kehrt es nun (vorerst einmalig) an den Rabenhof zurück.

Die Herren Stachel, Rubey und Grissemann, bringen diese wunderbare Geschichte um „Männerfreundschaften“ und die Bedeutung von zeitgemäßer bildender Kunst in einem schrägen, bestechenden und temporeichen Abend aufs Tapet.

Termin: 29. Mai 2022

Rabenhof Theater, Wien

Unser Wiener Neustädter Prater muss bleiben!


https://www.vernunft-statt-ostumfahrung.at/

Der Ostrand von Wiener Neustadt war nicht der schlechteste Ort um in den 80er Jahren ein Kind zu sein. In unserer Freizeit erschlossen wir uns mit den Fahrrädern die Landkarte von den Industriebrachen rund um das Stadion bis hin zu den Wäldern der Lichtenwörther Au, den landwirtschaftlichen Flächen mit ihren kleinen Siedlungen und ihren verlassenen Glashäusern und verwitterten Nebengebäuden. Dieses großzügige Niemandsland zwischen Stadt und Land wurde so etwas wie unser Wiener Neustädter Prater.

Rund vierzig Jahre später ist diesseits des Wiener Neustädter Kanals wenig von der alten Gstettn übrig. Die geschichtsträchtigen Industriebrachen sind gesichtslosen Wohnprojekten und Einkaufszentren gewichen.

Über dem Kanal hingegen sieht es immer noch fast genauso aus wie damals.

Nun soll die Ostumfahrung unseren Wiener Neustädter Prater in der Mitte durchschneiden, sie wird die Ruhe dort unwiderruflich zerstören, den Blick verstellen und den Durchgang versperren. Aber noch gibt es die Möglichkeit, diese rückwärts gewandte Verkehrspolitik für immer zu verabschieden und in eine Zukunft zu investieren, in der Naherholung und Grünflächen der größte Schatz einer Stadtgemeinde sein werden und nicht die Möglichkeit, an ihr möglichst schnell vorbeizufahren.

Hobbythek. Ein Lokal und seine Zeit.

Beitrag aus dem Jahr 2011 für das Buch „Hobbythek. Kulturelle Revolution im Wohnzimmer„, herausgegeben 2022 von Thomas Fürhapter (Wien, edition mono)

Ich war im Herbst 1998 gerade von einem einjährigen Studienjahr in Berlin heimgekommen und hörte über den Falter die frohe Kunde von der neu eröffnenden Hobbythek. In einem vom österreichischen Gewerkschaftsbund verlassenen Gebäude im siebenten Bezirk bespielte ein engagierter Freundeskreis – alle Anfang/Mitte 20, etwas jünger als ich – ein Straßenlokal mit einem augenscheinlich berlinophilen Mix aus Jugendklub, Cocktailbar und Kellertheater. Zentrales Konzept der Hobbythek war ein wöchentliches Hobbyouting: Wer wollte, war eingeladen, sein Expertenwissen, sein künstlerisches Schaffen oder eben sein Hobby einer stets sympathisch interessierten Teilöffentlichkeit zugänglich zu machen. Nicht nach dem zynischen Gong-Show-Prinzip, ohne das Versprechen eines chancenreichen Talentesprungbretts, sondern in aller Ruhe und – dem Geist des Ortes entsprechend – solidarischen Freundschaft. Hobbythek. Ein Lokal und seine Zeit. weiterlesen

Was mich bewegt (derStandard.at)

Robert Stachel, ein Drittel von „Maschek“, borgt sich höchstens ein Auto. „Jede Verlockung, eines zu besitzen, endet damit, dass es in der Stadt ökonomisch dumm wäre.“

Echt gefährlich sei Radfahren nicht, aber „man ist permanent in der Defensive“. Ein Radfahrer lebt nach dem Motto „Der G’scheitere gibt nach“, obwohl Stachel einräumt, dass er, wäre er Autolenker, ihm selbst „als Radler auch nicht begegnen möchte. Lebensmüdigkeit, äh, Todesmut gehört schon dazu.“

Lob nach Zürich: „Da geht jeder, ohne zu schauen, auf die Straße, die Autos bleiben brav. Ich hätte dort bald jemanden überfahren“, gesteht der „Sonntagsfahrer“. Und: „Mein erstes Auto war ein gagerlgelber 1er Golf.“

Quelle: Auto-Kolumne: Was mich bewegt – derStandard.at › Lifestyle

„Möchte sich selbst nicht begegnen“

Robert Stachel, ein Drittel von „Maschek.“, borgt sich höchstens ein Auto. „Jede Verlockung, eines zu besitzen, endet damit, dass es in der Stadt ökonomisch dumm wäre.“

Echt gefährlich sei Radfahren nicht, aber „man ist permanent in der Defensive“. Ein Radfahrer lebt nach dem Motto „Der G’scheitere gibt nach“, obwohl Stachel einräumt, dass er, wäre er Autolenker, ihm selbst „als Radler auch nicht begegnen möchte. Lebensmüdigkeit, äh, Todesmut gehört schon dazu.“

Lob nach Zürich: „Da geht jeder, ohne zu schauen, auf die Straße, die Autos bleiben brav. Ich hätte dort bald jemanden überfahren“, gesteht der „Sonntagsfahrer“. Und: „Mein erstes Auto war ein gagerlgelber 1er Golf.“ (juk, AUTOMOBIL, 21.9.2007)

Quelle: Auto-Kolumne: Was mich bewegt – derStandard.at › Lifestyle